Damit Gehalt eingehen und Rechnungen überwiesen werden können, benötigt jeder Mensch eigentlich mindestens ein Girokonto. In einigen Fällen ist es jedoch auch nötig oder sinnvoll, ein Zweitkonto zu eröffnen.
Aber was ist das konkret, warum ist es sinnvoll und was sind die Vor- und Nachteile? Worauf sollte man achten, wenn man ein Zweitkonto in Betracht zieht? Das sehen wir uns nun genauer an.
Was ist ein Zweitkonto? (kurz und knapp)
Tatsächlich ist das ganz einfach: Ein sogenanntes Zweitkonto ist im Grunde ein ganz normales zweites Girokonto.
Es wird lediglich Zweitkonto genannt, weil es zusätzlich zum Haupt- oder Erstkonto eröffnet und genutzt wird. Die Leistungen entsprechend dabei jedoch dem Erstkonto.
Zu welchem Zweck könnte denn ein Zweitkonto eröffnet werden?
Grundsätzlich kann ein Zweitkonto dazu dienen, alle Geldein- und ausgänge etwas zu differenzieren und nicht nur über ein Konto laufen zu lassen.
So wäre es beispielsweise möglich, neben dem Erstkonto zusätzlich ein Fixkosten-, ein Rücklagen-, ein Haushalts- oder ein Verrechnungskonto für ein Wertpapierdepot zu nutzen, um hier klare Grenzen zu ziehen. Dann können die Gelder entsprechend umgebucht werden.
Alternativ zu einem Zweikonto eröffnen viele Menschen auch sogenannte Unterkonten zum Aufteilen von Buchungen.
Dies erfolgt dann oft im Rahmen von Mehr-Konten-Modellen, die von einigen Banken für Familien angeboten werden. Auch hier spricht man quasi von einem Zweitkonto (oder ggf. Dritt- oder Viertkonto).
Auch Paare, die jeweils beide ein eigenes Girokonto haben, eröffnen häufig ein Zweitkonto und nutzen dieses gemeinsam.
In diesem Fall spricht man von einem Gemeinschaftskonto, wenn beide als Inhaber geführt werden.
Ob die eigene Bank ein Zweitkonto ermöglicht, muss stets individuell erfragt werden.
Soll bei einer anderen Bank ein zweites Girokonto eröffnet werden, ist das in der Regel problemlos möglich.
Tatsächlich kann sich die Eröffnung eines Zweitkontos auch anbieten, um zeitweise zwei Konten parallel zu führen, bevor ein Wechsel erfolgt.
Dies könnte als Übergangsphase der Fall sein, wenn von einem teuren zu einem günstigeren Girokonto gewechselt werden soll.
Letztendlich wird nach dem erfolgreichen Kontowechsel dann das Zweitkonto zum Erstkonto.
Wie viele Konten darf man haben?
In der Theorie können beliebig viele Konten bei verschiedenen Banken eröffnet werden. Bedenken Sie jedoch, dass bei jeder Eröffnung eines Girokontos eine Schufa-Abfrage erfolgt und dies sich negativ auswirken kann.
Die Banken werden sich schließlich fragen, wozu so viele Girokonten dienen – soll damit eventuell der mögliche Kreditrahmen erhöht werden?
Dies kann indirekt Ihre Bonität negativ beeinflussen, da die Banken Ihnen irgendwann kein weiteres Girokonto ermöglichen.
Ist ein zweites Konto sinnvoll?
Dennoch ist ein zweites Konto aufgrund der Übersichtlichkeit Ihrer Buchungen durchaus sinnvoll, um beispielsweise all Ihre monatlich anfallenden Fixkosten von einem und Ihre Sparrate auf ein anderes Konto zu zahlen.
Das Zweitkonto könnte auch dafür dienen, jegliche Online-Zahlungen darüber abzuwickeln, um nicht die Daten des Gehaltskontos im Internet anzugeben. Hier spielt der Sicherheitsaspekt eine große Rolle.
Und zusätzlich sind so manche Zweitkonten bei der eigenen Bank günstiger oder gar umsonst. Das ermöglicht gegebenenfalls kostenfreie Abhebungen bei Reisen im Ausland, die mit dem Erstkonto nicht möglich wären. Es kommt demnach zu einer Kostenersparnis.
Worauf ist bei einem Zweitkonto zu achten?
Hinsichtlich der Gebühren ist es jedoch besonders wichtig, genau diese vor der Eröffnung eines Zweitkontos zu vergleichen.
Wir sprechen dabei nicht nur von Kontoführungsgebühren, sondern zum Beispiel auch von Gebühren für Überweisungen oder bei Bargeldabhebungen.
Manche Banken verlangen auch anstelle von Gebühren, dass eine bestimmte Summe X pro Monat eingehen muss.
Sie möchten auf diese Weise sehen, dass das Konto aktiv genutzt wird und Geld nicht nur einmalig eingezahlt und dann verwahrt wird.
Im besten Fall haben Sie also die Möglichkeit, ein vollkommen kostenfreies Zweitkonto zu eröffnen.
Vor- und Nachteile eines zweiten Girokontos
Einige Vor- und Nachteile eines Zweitkontos haben wir bereits genannt. Hier eine Übersicht:
Vorteile
- Trennung der Buchungen bzw. Einnahmen und Ausgaben nach Zweck
- Hohe Übersichtlichkeit
- Mehr Flexibilität
- höhere Sicherheit
- Eventuelle Kostenersparnis bei kostenfreiem Zweitkonto
Nachteile:
- Bei kostenpflichtigem Zweitkonto wiederum doppelt anfallende Gebühren
- negatives Schufa-Merkmal und somit „schlechte Bonität“, wenn viele Konten eröffnet werden
- Kredite auf zweitem Girokonto nicht immer möglich
Fazit: Ein zweites Konto kann im Einzelfall sinnvoll sein
Letztlich ist ein Zweitkonto in einigen Fällen durchaus sinnvoll und bringt viele Vorteile mit sich. So erhalten Sie eine Übersicht über all Ihre Buchungen und sind flexibler.
Besonders wichtig ist dabei jedoch, dass es sich um ein günstiges oder gar kostenloses Konto handelt.
Ob die Konditionen bei Ihrer eigenen oder bei einer fremden Bank besser sind, lässt sich individuell herausfinden.