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Workation – Was hat es damit auf sich?

Im Urlaub wird nicht gearbeitet – oder doch? Die Arbeitswelt befindet sich bekanntermaßen im Wandel. Das Konzept Work and Travel ist bereits recht bekannt und vor allem bei jungen Leuten sehr beliebt.

Hierbei wird ein Auslandsaufenthalt mithilfe von kleineren Gelegenheitsjobs finanziert. Dazu werden während der Reise mehrere Zwischenstopps eingelegt, während denen dann gearbeitet wird. In der Regel machen ehemalige Schüler ein Work und Travel Jahr nach der Schule, bevor sie eine Ausbildung oder ein Studium beginnen.

Ein weiteres Konzept, welches immer beliebter wird, ist die sogenannte Workation. Doch was genau ist das?

 

Was versteht man unter Workation?

Das Wort Workation setzt sich aus den englischen Worten „Work“, also Arbeit, und „Vacation“, also Urlaub, zusammen.

Was ist Workation? - Begriffserklärung
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Dies erklärt bereits das ganze Konzept: Menschen reisen an typische Urlaubsorte und arbeiten von dort aus. Arbeit und Urlaub verschmelzen demnach miteinander, es wird neben dem üblichen Gepäck einfach noch der Laptop zum Arbeiten mit eingepackt.

 

Wer kann eine Workation machen?

Häufig sind es Selbstständige oder Arbeitnehmer, welche nicht ortsgebunden arbeiten müssen, die eine Workation machen. Viele Freiberufler und Blogger, die ohnehin rein virtuell arbeiten, nehmen die Arbeit in der Regel sowieso meist mit in den Urlaub. Die sogenannten digitalen Nomaden beispielsweise nutzen das Konzept Workation häufig dauerhaft, das ganze Jahr lang.

 

Wie laufen Workations ab?

Es gibt keine Richtlinien, wie die Workation abläuft. Klar ist, dass die Organisation nicht wie bei einer Geschäftsreise vom Unternehmen übernommen wird. Möchten Arbeitnehmer dieses Konzept nutzen, obliegt ihnen die Planung selbst. Bei Selbstständigen liegt so ein Vorhaben ohnehin vollkommen in der eigenen Verantwortung.

Wie lange und wo man eine Workation macht, ist grundsätzlich jedem selbst überlassen. Im Grunde wird einfach eine Reise gebucht, wie wenn Sie in den Urlaub fahren würden. Statt nur am Strand zu liegen, müssen Sie allerdings auch arbeiten und Ihre Verpflichtungen weiterhin erfüllen.

 

Was sind die Voraussetzungen für Workation?

Wie bereits genannt, muss während einer Workation in der Regel immer gearbeitet werden, um alle üblichen Verpflichtungen weiterhin zu erfüllen – vor allem als Arbeitnehmer. Hat man außerdem keine größeren Ersparnisse, ist das Arbeiten und Geld verdienen zwingend nötig, denn je nachdem, wie lange und wo man in der Workation ist, fallen hohe Kosten für Unterkunft und Verpflegung an.

Bei Arbeitnehmern sollte selbstverständlich immer vorab eine Genehmigung des Chefs eingeholt und abgeklärt werden, dass keine Vor-Ort-Termine anstehen. Auch Selbstständige, die gelegentlich Geschäftsreisen machen, müssen sich hierfür gut organisieren und diese Termine anderweitig planen. Offenheit und Flexibilität sind bei einem solchen Vorhaben das A und O.

 

Wie organisiert man eine Workation?

Im Großen und Ganzen wird wie bei jedem anderen Urlaub einfach eine Reise an einen Ort Ihrer Wahl gebucht. In einigen Fällen wird bewusst nur der Hinflug gebucht, um bezüglich der Rückreise vollkommen flexibel zu bleiben. Das können Sie handhaben, wie Sie möchten. Damit gearbeitet werden kann, muss die gewählte Unterkunft unbedingt über einen Internetzugang verfügen.

Bei längeren Aufenthalten ist es zudem wichtig, sowohl das Gepäck als auch die Finanzen großzügig zu organisieren. Besonders dann, wenn die Dauer der Workation noch offen ist, sollten alle Eventualitäten berücksichtigt werden.

 

Findet eine Workation allein oder mit mehreren statt?

Ob man allein verreist oder mit anderen, ist ebenfalls jedem selbst überlassen. Viele Menschen möchten diese Erfahrung allein machen und lieber vor Ort Kontakte knüpfen, andere brauchen von vorneherein Gesellschaft.

Reist man beispielsweise in einer Gruppe, um ein Co-Working-Space im Ausland zu kreieren, gehört noch einmal deutlich mehr zu Organisation dazu. Die Frage ist zunächst, wie man Teilnehmer für diese Reise findet – sollen es Bekannte oder Fremde sein?

Wenn das geklärt ist, muss sich geeinigt werden, welcher Urlaubsort und welche Unterkunft es dort werden soll, wie lange die Reise dauern soll und wer das Geld einsammelt und Flüge etc. bucht. Für dieses Vorhaben, in das mehrere Personen inkludiert werden, sollten bestimmte Regeln festgelegt werden, damit es nicht zu Auseinandersetzungen kommt.

 

Was kostet eine Workation?

Wie viel eine solche Reise kostet, kann nicht pauschal gesagt werden. Wie bei jeder anderen Reise auch sind die Kosten von verschiedenen Faktoren abhängig. In der Hauptsaison sind sowohl Flüge als auch Unterkünfte selbstverständlich teurer als außerhalb dieser.

Auch die eigenen Ansprüche machen einen großen Unterschied aus – bevorzugt man eher ein Luxushotel oder reicht auch ein kleines Zimmer in einem Hostel? Wie verpflegt man sich am liebsten? Wie lange möchte man verreisen? All das sind Dinge, die berücksichtigt werden müssen und eine Vorhersage zu den Kosten unmöglich machen.

Mittlerweile gibt es verschiedene Anbieter, die auch Komplettpakete für eine Workation verkaufen. Der Vorteil davon ist, dass jegliche Organisation von diesem Anbieter übernommen wird, der Nachteil allerdings, dass sich dies auffällig auf den Preis niederschlägt.

 

Vor- und Nachteile einer Workation

 

Vorteile

Die Vorteile einer Workation dürften auf der Hand liegen. Es wird dort gearbeitet, wo andere Urlaub machen. Hat man alle Aufgaben des Tages erledigt, kann man sofort in den Urlaubsmodus wechseln und sich beispielsweise an den Strand legen. Insbesondere dann, wenn man die kalte Jahreszeit in Deutschland meiden möchte, ist eine Workation in einem warmen Urlaubsland eine tolle Möglichkeit für einen Tapetenwechsel.

Auf diese Weise kann ein ganz anderes Niveau von Entspannung erreicht und möglicherweise sogar neue Kreativität und neue Kraft geschöpft werden, obwohl man dennoch weiterarbeiten muss. Bei Bedarf kann man die Workation auch an mehreren Orten verbringen und hin und her reisen.

Auch die Dauer des Aufenthalts kann gegebenenfalls vollkommen flexibel gestaltet werden. In jedem Fall bringt es frischen Wind in den Alltag und es lassen sich sowohl neue Erfahrungen sammeln als auch neue Kontakte knüpfen.

Des Weiteren können auch die Fremdsprachenkenntnisse ausgebaut und direkt vor Ort in der Praxis geübt werden. Sowie können gerade in warmen Mittelmeerländern, wie zum Beispiel: Spanien, Italien, Griechenland, … die Energiekosten reduziert werden, welche in Deutschland zuletzt stark gestiegen sind.

 

Nachteile einer Workation

Ein möglicherweise großer Nachteil während einer Workation kann sein, dass die Motivation für die Arbeit fehlt. Hat man den ganzen Tag den Strand vor sich, könnte man dazu verleitet werden, die Zeit ausschließlich dort zu verbringen. Es ist viel Disziplin nötig, um die Urlaubsstimmung hinten anzustellen und seinen Verpflichtungen weiter nachzukommen.

Nimmt man eine Workation allein wahr, besteht zudem die Möglichkeit, sich einsam zu fühlen. Schließlich kennt man vor Ort niemanden und nicht immer ist das Aufbauen von Bekanntschaften so schnell möglich.

Das ist der Grund, weshalb viele Menschen vorab eine Gruppe bilden, um gemeinsam zu einer Workation aufzubrechen. Bei einer Solo-Reise bedarf es einer Menge Mut und Offenheit für Neues, um die Zeit genießen zu können. Auch die Kommunikationsfähigkeit, vor allem, wenn es Probleme geben sollte, muss unbedingt gegeben sein.

Ebenfalls kann es zu Kommunikationsproblemen mit den Kollegen vor Ort in Deutschland kommen, als auch kann die Zusammenarbeit mit diesen erschwert sein. Man kann nicht mehr einfach bei dem Nachbarbüro an die Tür klopfen und sich zusammensetzen. Sowie müssen eventuelle Zeitunterschiede mit der Firma und den Kunden in Deutschland beachtet werden.

 

15 beliebte europäische Städte für eine Workation

  • Dublin, Irland
  • Valencia, Spanien
  • Athen, Griechenland
  • Valletta, Malta
  • Riga, Lettland
  • Stockholm, Schweden
  • Amsterdam, Niederlande
  • Lissabon, Portugal
  • Florenz, Italien
  • Wien, Österreich
  • Pula, Kroatien
  • Krakau, Polen
  • Madrid, Spanien
  • Reykjavík, Island
  • Rom, Italien

 

Fazit

Die Workation gehört zu einem neuen Arbeitsmodell, welches zunehmend Anklang findet. In Zeiten der Digitalisierung ist es selbst Arbeitnehmern immer häufiger möglich, von zu Hause aus zu arbeiten.

Weshalb also nicht auch auf den Malediven oder auf Mallorca eine Workation machen? Wenn die Umstände stimmen und es umsetzbar ist, stellt es eine gelungene Abwechslung dar, im Ausland Urlaub zu machen, dennoch währenddessen zu arbeiten und so weiter alle Verpflichtungen zu erfüllen.

Jessica Groß
Jessica Groß
Jessica ist selbstständige Autorin und virtuelle Assistentin. Das Recherchieren und Schreiben von informativen und gut verständlichen Beiträgen ist ihre große Leidenschaft. Sie ist seit 2021 bei Marktwissen mit im Team und spezialisiert sich primär auf die Themen Selbstständigkeit, Bewerbung und Karrieretipps.

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