Wer ein Girokonto bei einer Bank eröffnet, hat nahezu immer mit Gebühren zu rechnen – ob nun für die Kontoführung, für Überweisungen, für den Mindestgeldeingang oder für die Girokarte.
Damit Banken ein Girokonto als kostenlos bezeichnen dürfen, müssen dafür gemäß Verbraucherschutz auch tatsächlich gewisse Kriterien erfüllt sein.
In der Tat gibt es aber solche kostenlosen Girokonten oder wenigstens Konten ohne Kontoführungsgebühren bei manchen Banken noch.
Was es mit diesen Gebühren auf sich hat, was Sie beachten müssen bei der Eröffnung solcher Girokonten und welche Vor- und Nachteile diese haben, sehen wir uns nun an.
Girokonto ohne Kontoführungsgebühren – Vergleichs-Rechner
Folgend finden Sie einen Girokonto-Rechner, mit welchem Sie bequem nach einer geeigneten Bank filtern können.
Was sind Kontoführungsgebühren und weshalb gibt es sie?
Bei Kontoführungsgebühren handelt es sich um eine Art monatlich anfallende Grundgebühr für die Bereitstellung und Nutzung des Girokontos.
Je nach Bank sind hier mit fünf bis zehn Euro Gebühren zu rechnen, was sich auf ein Jahr gerechnet schnell summiert.
Doch auch wenn keine Kontoführungsgebühren berechnet werden, wird dieser Umstand bei einigen Banken oftmals durch anderweitige Gebühren ausgeglichen.
Aber weshalb werden überhaupt so viele Gebühren berechnet?
Auch Banken müssen natürlich Geld verdienen, um Ihre eigenen Kosten zu decken. Da jedoch aufgrund der niedrigen Zinsen unter anderem Kredite nicht mehr genug Geld einbringen, müssen andere Lösungen gefunden werden.
Entweder sie bieten also Versicherungen in Kombination mit anderen Produkten an, berechnen Negativzinsen oder erheben einfach Gebühren für die Girokonten.
Welche Gebühren können sonst noch anfallen?
Neben Kontoführungsgebühren verlangen einige Banken zum Beispiel auch Gebühren für die EC-Karte. Diese können bis zu 20 Euro betragen. Gleichermaßen kostet jede Überweisung einige Cent und Sie müssten jeden Monat einen Mindestbetrag X auf Ihrem Konto erhalten. Hier zählen letztlich jegliche Geldeingänge, ob nun Gehalt, Rente, Unterhalt oder auch Sozialleistungen.
Einige Bank setzen grundsätzlich voraus, dass auf Ihrem Konto etwas passiert und Sie dort Ihr Geld nicht nur verwahren.
Da auch diese Gebühren sich recht schnell summieren können, werden die nicht berechneten Kontoführungsgebühren meist damit wieder wett gemacht.
Umso wichtiger ist es, auf die Konditionen zu achten, bevor Sie ein solches Konto eröffnen.
Wann gilt ein Girokonto tatsächlich als kostenlos?
Damit eine Bank Ihre Girokonten als kostenlos anbieten darf, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
- Es dürfen keine Kontoführungsgebühren anfallen.
- Es gibt keine Vorgaben hinsichtlich der Höhe der Geldeingänge.
- Für die Girokarte werden keine Kosten berechnet.
- Überweisungen sind in beliebiger Anzahl ohne Gebühren möglich.
Nur wenn alle diese vier Kriterien erfüllt sind, darf ein Girokonto als kostenlos betitelt und beworben werden.
Was sollte man bei Girokonten ohne Kontoführungsgebühr beachten?
Möchten Sie ein Girokonto ohne Kontoführungsgebühr eröffnen, sehen Sie sich im Vorfeld stets die Konditionen genau an.
Wie erwähnt zahlen Sie häufig anstelle von Kontoführungsgebühren diverse andere Gebühren für Überweisungen oder ähnliches, womit sich ein Girokonto schnell nicht mehr lohnt.
In manchen Fällen fallen Kontoführungsgebühren auch erst ein Jahr nach der Eröffnung an.
Führen Sie daher unbedingt einen Anbieter-Vergleich durch, um eine Bank mit tatsächlich kostenlosem Girokonto zu finden.
Gerne stellen wir Ihnen zu diesem Zweck einen Girokonto-Vergleichsrechner zur Verfügung.
Und sollten Sie aktuell Gebühren zahlen und nicht sofort wechseln wollen, können Sie die anfallenden Kosten teilweise steuerlich absetzen. Sie benötigen hierfür keinerlei Nachweise und können jährlich 16 Euro geltend machen.
Eine Kontoeröffnung findet im Übrigen auch bei kostenlosen Konten auf dem gleichen Wege statt wie bei „normalen“ Konten.
Sollten Sie einen Kontowechsel anstreben, bieten einige Banken einen Service an, bei dem sie all die damit einhergehenden Aufgaben für Sie übernehmen.
Denken Sie dennoch daran, die neue Kontoverbindung überall bekannt zu geben oder zu ändern und Daueraufträge etc. ebenfalls umzuziehen.
Vor- und Nachteile von einem Konto ohne Kontoführungsgebühr
Im ersten Moment bringt man Kontoführungsgebühren nur mit Nachteilen in Verbindung – schließlich müssen dafür jährlich recht hohe Kosten in Kauf genommen werden.
Ein Konto ohne Gebühren stellt somit eine deutliche finanzielle Entlastung und einen enormen Vorteil dar.
Gleichzeitig sollte jedoch bedacht werden, dass Kontoführungsgebühren in der Regel bei Filialbanken berechnet werden, damit sich dieses finanzieren können.
Das bringt für Sie als Verbraucher unter anderem einen persönlichen Ansprechpartner in der Bank mit sich.
Diesen haben Sie bei den meisten Online-Banken beispielsweise nicht. Ob dies für Sie jedoch eine Rolle spielt oder eher nicht, bleibt Ihnen überlassen.
Lohnt sich ein kostenloses Girokonto / Girokonto ohne Gebühren?
In den meisten Fällen machen die Kontoführungsgebühren den größten Anteil der Gesamtkosten eines Girokontos aus, sofern es sich nicht um ein vollkommen kostenloses Konto handelt.
Kommen neben den Kontoführungsgebühren weitere Gebühren hinzu, kann das Konto schnell eine teure Angelegenheit werden.
Demnach ist es definitiv sinnvoll, ausschließlich kostenlose Girokonten zu eröffnen, welche tatsächlich keinerlei Gebühren mit sich bringen.
So können Sie sich hochgerechnet auf mehrere Jahre einige Hundert Euro sparen, die Sie schließlich für andere Zwecke nutzen können.
Fazit: Vor der Antragstellung unbedingt die Konditionen prüfen
Eine Bank mit kostenlosen Girokonten zu finden, ist nicht allzu schwer – dennoch sollten die Konditionen stets genau geprüft werden.
Größtenteils sind es Online-Banken, die aufgrund geringerer Gesamtaufwände keine Gebühren für Ihre Konten verlangen.
Der bereits verlinkte Girokonto-Vergleichsrechner wird Ihnen einen Überblick über die entsprechenden Banken verschaffen.
Seien Sie in jedem Fall gewissenhaft bei der Auswahl Ihres Girokontos, um langfristig Kosten zu sparen. Es lohnt sich.
Weiterführend: