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Probezeitgespräch – alles was Sie wissen müssen

Bei der Probezeit handelt es sich um einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten, in dem sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Grunde kennenlernen und feststellen können, ob eine Zusammenarbeit funktioniert.

Aufgrund des währenddessen gelockerten Kündigungsschutzes könnte das Beschäftigungsverhältnis gegebenenfalls innerhalb von zwei Wochen gekündigt werden. Dabei sind keinerlei Gründe zu nennen.

In aller Regel findet spätestens am Ende der Probezeit, also vor einer möglichen festen Übernahme, ein Probezeitgespräch statt.

Was ist das genau, wie läuft es ab und was ist zu beachten? Das sehen wir uns nun genauer an.

 

Was ist ein Probezeitgespräch?

Bei Probezeitgesprächen handelt es sich um Gespräche während der Probezeit, die entweder regelmäßig oder auch erst am Ende der Probezeit stattfinden.

Dabei wollen sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer herausfinden, wie gut die Zusammenarbeit bislang funktioniert.

Was ist ein Probezeitgespräch?
© Marktwissen.net

Während Arbeitgeber bis zum Gespräch die Arbeitnehmer beurteilen, können Arbeitnehmer in dieser ersten Zeit herausfinden, ob sie gut zurechtkommen oder es Schwierigkeiten gibt.

Im Gespräch findet dann ein entsprechender Austausch zu den Erfahrungen, Erwartungen und möglichen Problemen statt.

Somit sind Probezeitgespräche für beide Parteien wichtig und sinnvoll, um Entscheidungen für die berufliche Zukunft zu treffen.

Schließlich geht es in diesem Gespräch auch über eine mögliche feste Übernahme im Unternehmen.

 

Ablauf eines Probezeitgesprächs im Detail

Wie läuft ein solches Probezeitgespräch ab? Vorab sei gesagt, dass im Vorfeld meist nicht klar ist, ob es zu einer festen Übernahme des Angestelltenverhältnisses kommt oder nicht. Das Probezeitgespräch soll schließlich diese Frage final klären.

Daher sollten beide Parteien im Probezeitgespräch in erster Linie ehrlich – aber höflich – ihre Meinung kundtun und auch Kritik äußern dürfen.

Dies macht ein faires Gespräch auf Augenhöhe aus. Beide Gesprächspartner sollten Redezeit bekommen, Fragen stellen dürfen und diese auch beantwortet bekommen.

Bestenfalls sind sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer gut vorbereitet und wissen genau, welche Themen angesprochen werden müssen oder sollten. Nur so können eventuelle Missverständnisse geklärt werden.

Zu den wichtigsten Themen gehören dabei beispielsweise, ob alle Anforderungen erfüllt wurden, ob das Onboarding erfolgreich war, ob es Probleme gab oder ob der Arbeitnehmer zukünftig mehr leisten muss.

Klassische Fragen vonseiten des Arbeitgebers sind meist folgende:

  • Wie verstehen Sie sich mit Ihren Kollegen/mit Ihrem Team?
  • Kommen Sie mit Ihren Aufgaben gut zurecht?
  • Wie lief das Onboarding aus Ihrer Sicht?
  • Fehlt Ihnen etwas/Haben Sie Wünsche für die Zukunft?
  • Was ist schlecht gelaufen? / Was ist gut gelaufen?
  • Haben Sie sich die Arbeit so vorgestellt?
  • Möchten Sie weiterhin hier im Unternehmen arbeiten? etc.

Das Ende des Gesprächs bildet dann die Entscheidung, ob der Arbeitnehmer das Unternehmen verlassen oder dort weiter beschäftigt wird.

Das ist selbstverständlich nicht nur vom Arbeitgeber abhängig: Auch ein Arbeitnehmer darf sich dafür entscheiden, die Beschäftigung zu beenden, wenn es nicht passen sollte.

Wie lange ein Probezeitgespräch letztlich ist, variiert immer. Das ist abhängig davon, wie viele Themen angesprochen werden und wie der Ausgang des Gesprächs ist.

 

Tipps für die Praxis

Arbeitnehmer sollten sich darüber im Klaren sein, dass ihre Arbeitgeber während der Probezeit lediglich die fachliche Leistung beurteilen können.

Sie wissen nicht, wie wohl sich Arbeitnehmer im Unternehmen und bei der Arbeit fühlen und ob es möglicherweise Schwierigkeiten gibt.

Daher ist das Probezeitgespräch die Chance, darüber offen zu sprechen und so gegebenenfalls auch ein Statement des Arbeitgebers dazu zu erhalten.

Dennoch bedarf es in diesem Gespräch Fingerspitzengefühl, um nicht mit unglücklichen Formulieren einen negativen Eindruck zu erwecken.

Es ist sinnvoll, die Antworten auf Fragen des Arbeitgebers recht kurzzuhalten und kontrollierte, überlegte Äußerungen zu treffen.

Bereiten Sie sich daher vor dem Probezeitgespräch gründlich vor. Gehen Sie in Ihrem Kopf vorher alle Fragen durch, die Ihnen gestellt werden könnten.

Für den Fall, dass Kritik von seitens des Arbeitgebers kommt, sollten Sie souverän darauf reagieren. Überlegen Sie sich Begründungen für die Kritik, aber keine Ausreden. Denn auf Kritik mit Selbstreflexion zu reagieren, kann positiv beim Gegenüber ankommen.

 

Was gibt es zu beachten?

Eine Probezeit ist dafür da, einen Einblick in den neuen Job zu erhalten und die Arbeit sowie die Kollegen kennenzulernen.

Achten Sie darauf, dass Sie sich in diesen Monaten nicht verstellen. Sie sollten sich auch in dieser Zeit so geben, wie Sie wirklich sind, sonst werden Sie in diesem Arbeitsverhältnis keinesfalls langfristig glücklich.

Machen Sie sich gegebenenfalls vor dem Gespräch immer wieder Notizen, um alle relevanten Themen ansprechen zu können.

Nehmen Sie dabei auch auf, wie Sie sich mit den Kollegen verstehen – auch das Zwischenmenschliche ist durchaus wichtig.

Sollten Sie im fachlichen Bereich Probleme haben, die Sie jedoch lösen möchten, benennen Sie das klar.

Wenn Sie Ihr Engagement hinsichtlich Verbesserungen Ihrer Arbeitsweise zeigen, macht das einen guten Eindruck.

Grundsätzlich sollten Sie tatsächlich alles ansprechen, was Ihnen auf dem Herzen liegt und dabei immer ehrlich sein.

Nur so wird eine gute Basis für ein möglicherweise langfristiges Arbeitsverhältnis geschaffen.

 

FAQ zum Thema Probezeitgespräch

 

Gibt es immer Probezeitgespräche?

Sofern es eine Probezeit gibt, sollte es in der Regel auch Probezeitgespräche geben. Tatsächlich ist dies jedoch nicht immer der Fall.

Manchmal ist der Übergang zwischen Probezeit und festem Arbeitsverhältnis auch fließend.

Sollte jedoch der Arbeitgeber kein solches Gespräch anberaumen, kann dieses auch vom Arbeitnehmer initiiert werden – insbesondere dann, wenn es wirklich Probleme anzusprechen gibt.

 

Wann findet ein Probezeitgespräch statt?

Probezeitgespräche können im Laufe der Probezeit mehrfach oder erst gegen Ende stattfinden. Dies ist abhängig vom Arbeitgeber und von der Dauer der Probezeit.

Sollte ein Arbeitnehmer frühzeitig ein Gespräch wünschen, darf er das jedoch immer mitteilen.

 

Darf im Probezeitgespräch auch Kritik geäußert werden?

Aber selbstverständlich. Das ist sogar wichtig und sinnvoll. Natürlich sollte diese Kritik höflich und überlegt geäußert werden.

 

Ein Probezeitgespräch ist sinnvoll für jede Seite

Ein Probezeitgespräch ist für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sehr sinnvoll und wichtig, um eine mögliche langfristige Zusammenarbeit auf einer guten Basis zu beginnen.

Andernfalls bildet dieses Gespräch die Möglichkeit, die Zusammenarbeit frühzeitig, ohne die Angabe von Gründen, zu beenden. Daher sollte darauf nicht verzichtet werden.

 

Weiterführend:

Jessica Groß
Jessica Groß
Jessica ist selbstständige Autorin und virtuelle Assistentin. Das Recherchieren und Schreiben von informativen und gut verständlichen Beiträgen ist ihre große Leidenschaft. Sie ist seit 2021 bei Marktwissen mit im Team und spezialisiert sich primär auf die Themen Selbstständigkeit, Bewerbung und Karrieretipps.

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